Rückkehr zum Goldstandard?

Immer häufiger kommt auch unter Ökonomen die Diskussion auf, den Goldstandard wieder einzuführen. Das dürfte bei den meisten westlichen Staaten allerdings schwierig sein, zumal sie, ausgehend von ihren Schuldenbergen, nur über geringe Goldbestände verfügen. Es sei denn, man würde versuchen, Gold in Privatbesitz durch ein Goldverbot zu beschlagnahmen, wie z.B. in den USA von 1933 bis 1974. Während dieser Zeit wurde privater Goldbesitz unter Strafe gestellt.

Zu jener Zeit hatten die USA Gold zum Preis von 20,67 USD pro Goldunze von den Goldbesitzern eingesammelt. Später (1974) hat dann die US-Regierung den Goldpreis auf 35 USD fixiert. Ein gutes Geschäft!

Des Kaufmanns Regel lautet: Im Einkauf liegt der Gewinn.

Nur, nichts ist leichter, wenn der Staat den Einkaufspreis diktiert!

Im Januar 2009 schlug Thorsten Polleit, Chefvolkswirt der Rothschild-Bank Barclays Capitals, die Rückkehr zum Goldstandard vor. Demnach müsste seiner Meinung nach der Goldpreis „bei voller Golddeckung der gesamten europäischen Bankverbindlichkeiten“ etwa 40.000 Euro je Feinunze betragen und für die USA ungefähr 20.000 Dollar. Ein halbes Jahr später ist in einem Artikel bzgl. eines neuen Goldstandards folgendes zu lesen:

„Im Falle der USA entstünde bei einer Verschuldung von 5,6 Billionen Dollar und einem USGoldbestand von gerundet 8.000 Tonnen die neue Goldparität bei einer Unze Gold zu 21.770 Dollar. Das entspräche einer Aufwertung des Goldes auf das 78-Fache.“

Rückkehr zum Goldstandard?

Nur, um das mal festzuhalten, beträgt die US-Staatsverschuldung heute nicht 5,6 Billionen USD, sondern bereits mehr als doppelt so viel – offiziell. Und was den 8.000 Tonnen US-Goldbestand anbetrifft, wage ich doch zu bezweifeln, ob diese Menge tatsächlich noch vorhanden ist. Zumindest gibt es hierzu keine aktuellen und schon gar nicht glaubwürdige Daten seitens der US-Regierung.

Wie bereits unter Inflation und Staatsbankrotte ante portas dargestellt wurde, steigen die Staatsschulden aller Länder exponentiell an. Deshalb dürfte die Goldparität gegenüber der aktuellen Staatsverschuldungen der USA sowie des EU-Raums weit aus höher sein als z.B. oben angegeben. Am Beispiel der USA müsste der Goldpreis je Unze grob gerechnet bei etwa 50.000 USD liegen, sofern ein neuer Goldstandard eingeführt würde.

Laut Systempresse soll Deutschland über ca. 3.400 Tonnen Goldreserven verfügen. Nur lagern diese nicht in Tresoren auf deutschem Boden, sondern sollen sich überwiegend in den Tresoren der FED in New York, der Bank of England in London und der Banque de France in Paris befinden. Von der Deutschen Bundesbank bekommen Sie darüber jedenfalls keine verlässliche Aussage, wie viel Gold Deutschland tatsächlich noch hat. Es soll einen Wert von z.Zt. 92 Milliarden Euro haben. Bei einer Schuldenlast von rund 1.700

Milliarden Euro ist dies nicht viel, außerdem muss stark bezweifelt werden, ob diese Goldreserven jemals wieder auf deutschem Boden landen werden.

Der sogenannte „Blessing Brief“ verhindert dies geradezu. Darin befindet sich nämlich eine Vereinbarung, „dass das deutsche Gold solange in den USA verbleibt, solange US-Truppen auf deutschem Boden stationiert sind.“ Nähere Infos dazu finden Sie hier, oder in dem ausführlichen Artikel mit dem Titel Die Zukunft des Goldes. Ansonsten finden Sie mittels Suchmaschinen noch eine reichliche Anzahl weiterer Infos zum Thema „Blessing Brief“.

Und was heißt das jetzt für Deutschland? Nun ja, da auf deutschem Boden kaum deutsche Goldreserven lagern, ist Deutschland wohl nicht in der Lage, jemals einen Goldstandard einzuführen. Ohne Gold kein Goldstandard!

Könnte es demzufolge in Deutschland zu einem möglichen Goldverbot kommen? Dieser Schuldenregierung ist alles zuzutrauen, um an Geld in Form von Gold zu kommen, zumal die Bundesbank kaum etwas der angeblichen 3.400 Tonnen in ihren Tresoren lagert.

Ist das, was Sie auf diesem Bild sehen, der gesamte Goldbestand, der in den Tresoren der Deutschen Bundesbank lagert? Viel mehr dürfte es sicherlich nicht sein. Und wo ist der Rest?